Wie Persönlichkeit Konflikte macht

Unsere Persönlichkeit nimmt auf vielfältige Weise Einfluss auf unser Leben, auch auf unsere Konflikte. Erkenntnisse der internationalen Persönlichkeitsforschung erhellen diesen Zusammenhang.

Das Fünf-Faktor-Modell (Big Five) ist das am besten erforschte Modell der menschlichen Persönlichkeit. Es beschreibt unser Temperament mit fünf unterschiedlichen Eigenschaften:

Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Offenheit und Neurotizismus.

Ähnlich wie Körpergröße oder Intelligenz sind diese Eigenschaften in der Bevölkerung normalverteilt. Wie ausgeprägt Persönlichkeitseigenschaften sind, messen wir mit speziellen wissenschaftlich basierten Persönlichkeitstests. Deren Ergebnisse stellen anschaulich das individuelle Persönlichkeitsprofil dar.

Persönlichkeit Führungskraft

Die persönliche Mischung macht es aus

Verträglichkeit (Agreeableness)

Je nach Ausprägung der fünf genannten Eigenschaften, können wir auf Gefühlswelt und Verhaltenstendenzen eines Menschen schließen. So lässt eine starke Ausprägung von Verträglichkeit einen Menschen sympathisch, kooperativ und empathisch wirken. Diese Person wird Konflikte nach Möglichkeit meiden. Wenig Verträglichkeit lässt den Schluss auf Konfliktbereitschaft, Wettkampforientierung und wenig Vertrauen in andere zu.

Offenheit (Openness to New Experience)

Diese Größe beschreibt das Maß an Offenheit eines Menschen für Neues. Sie gibt Aufschluss über die intellektuelle Neigung und das ästhetische Interesse einer Person. Menschen mit geringer Offenheit verfügen über praktisches Interesse und die Tendenz, an Bewährtem festzuhalten.

Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness)

beschreibt Zielorientierung, Ordnungssinn und Fleiß eines Menschen. Wer gewissenhaft handelt , findet sich in hierarchisch strukturierten Organisationen gut zurecht. Zudem zeigen Studien, dass gewissenhafte Menschen gesünder leben. Wenig gewissenhafte Menschen glänzen durch Flexibilität aus, die etwa in Start-Ups gefragt ist.

Extraversion

Extravertierte Menschen schätzen den sozialen Kontakt über alles. Nicht nur privat, auch im Büro umgeben sie sich gerne mit anderen. Sie verfügen über viel Selbstbehauptung, Energie und Tatkraft. Konflikte bewältigen sie leichter als Introvertierte, die am liebsten alleine arbeiten. Um sich zu erholen, ziehen introvertierte Menschen sich gerne zurück, etwa mit einem Buch. Ihre kontemplative Haltung verhilft ihnen zu Durchhaltvermögen und der Fähigkeit, Struktur in chaotische Sachverhalte zu bringen. Gerade beim Lösen von Konflikten erweist sich diese Begabung als sehr hilfreich.

Neurotizismus (Emotionale Stabilität)

beeinflusst das Entstehen und den Verlauf von Konflikten dramatisch. Neurotizismus beschreibt, wie sensibel wir auf negative Ereignisse (z. B. Stress) reagieren. Sehr sensible Menschen schätzen Sicherheit. Konflikte belasten sie stärker als emotional stabile Menschen. Diese sind ausgeglichen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Selbst aufreibende, konfliktbeladene Situationen nicht beunruhigen sie nicht.

 

Konflikte im Kampf mit der Persönlichkeit

Das Wissen um die oben genannten Persönlichkeitseigenschaften lässt vor allem auf Eines schließen: Treffen Menschen mit gegensätzlichen Persönlichkeitsmerkmalen aufeinander, divergieren ihre Interessenslagen. Dann stehen Auseinandersetzungen am Programm. Personalentwickler wissen davon ein Lied zu singen. Um sich so früh wie möglich ein Bild eines Kandidaten machen zu können, setzen HR-Abteilungen immer öfter auf hochqualitative Persönlichkeitstests.

Um Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen, hilft das Wissen um die Eigenschaften des jeweils anderen. Je mehr wir über die Persönlichkeit unseres Gegenübers wissen, desto größer fällt unser Verständnis für diesen Menschen aus.

 

Persönlichkeitsprofile in der Mediation und im Coaching

Ein individuelles Persönlichkeitsprofil (z. B. mit Master Person Analysis) zeigt uns auch, wie wir Konflikte mit dem Gegenüber entschärfen können. So entspannt das fundierte Wissen um die Besonderheiten und Eigenarten des anderen selbst aufgeheizte Situation wieder.

Persönlichkeitstests steigern auch die Effizienz im Coaching von Führunsgkräften. Hat sich der Coach erst einmal mit dem Persönlichkeitsprofil seines Kunden vertraut gemacht, ist die Basis für eine erfolgreiche Beratung rasch gelegt.

Auch in der Mediation erweisen sich Persönlichkeitsprofile als nützlich: Je mehr wir über die individuellen Motive, Interessen  und Verhaltenstendenzen der Medianden wissen, desto größer die Chancen, die Bedürfnislagen von Klienten in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Mit diesem – empirisch geleiteten – Gespür können wir nicht nur Konfliktverläufe prognostizieren, sondern auch entscheidend zur Konfliktlösung beitragen.


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